Donnerstag, 21. August 2008

Itadori Onsen

Diesen Samstag haben wir die Zeit genutzt, um mal endlich wieder in einen Onsen zu fahren.
Wenn es nicht ganz so heiss ist, fahren wir gerne mal in einen moeglichst nahegelegenen Onsen.
wer es nicht weiss, ein Onsen ist eine Heisse Quelle. Also ein Bad, was in der Regel recht nahe an einer Quelle gebaut wurde. Hier kommt das heisse Wasser direkt aus der Erde und wird dann in ein Bad umgeleitet.
Solche Baeder gibt es in ganz Japan und die Japaner sind regelrecht verrueckt danach.
Doch in Japan sind solche Baeder und auch Saunen meistens Maenner und Frauen getrennt.

Dieses mal sind wir nach Itadori Onsen gefahren. Itadori ist ein Dorf, welches etwa 70km von Ichinomiya entfernt ist. Mit dem auto kommt man bei guten Verkehrverhaeltnissen in gut 2 Stunden hin.


Itadori liegt richtig laendlich. Eine sehr schoene Gegend.
Viele Berge und oft sehr enge alte Strassen.

Dieses Bild haben wir von einer Raststaette aus fotografiert. Dort hatte man einen wirklich sagenhaften Ausblick.


Dieses Insekt nennt sich im Japanischen "Semi". Diese Tiere sind im Sommer ueberall in den Baeumen und Bueschen zu finden. Sie machen einen riesen Laerm (wie eine Grille etwa). So ein Tier liegt 7 Jahre in einem Kokon unter der Erde, lebt dann sage und schreibe etwa 7 Tage.
Semi ist etwa so gross wie ein Feuerzeug und unser hund liebt sie. Abends steht sie immer wache unter den Strassenlampen und faengt Semi im Flug. Ihr Leibgericht!

Die Gegend um Itadori ist bekannt fuer Kiwi. Selbst auf der Raststaette haengen sie ueber den Koepfen der Gaeste. Wenn sie reif sind, finden sie mit Sicherheit schnell reissenden Absatz.



Das naechste Bild solltet ihr euch mit einem klick darauf, in gross anschauen. Ich finde es sehr gut gelungen.



Ueberall, wo es moeglich war, sitzen die Japaner in dem Fluessen, oder haben sich Grill und Zelt aufgebaut. Es waren ja auch gut 37 Grad im Schatten.


So, hier ist nun der Eingang zum Onsen Bad zu sehen. In dieser Pforte sind dann die folgenden Antiquitaeten aufsgestellt.

Eine alte Teestelle. Solche Teestellen fand man damals in jedem Haus und waren der
mittelpunkt des Hauses.

Und hier noch ein altes Soba Malwerk



Und noch eine Schoenheit. Diese alte klassische Wasserstelle wurde auf Weg durch den Karten des Onsens installiert.
Einfach schoen, oder?




So, ich habe sogar geschafft ein Foto im Maenner Bade-Bereich zu schiessen.
So sieht also So ein Onsen Bad aus. Zum Glueck waren wir mit die ersten, sonst haette ich so ein Bild nicht machen koennen.



Hier sieht man den Aussenbereich. Meist sind Onsens nicht gerade gross und haben in der Regel 1, bis 2 Baeder jeweils innen und aussen.


So ein Onsen ist oft auch verbunden mit einem Ryokan. Ein Ryokan ist sowas wie ein Hotel, in dem man einen Raum auch nur fuer einen Tag ueber buchen kann. Es werden dort dann Massagen, Packungen und oft sehr gutes und ueppiges Essen angeboten.
Zum ausspannen also ideal!


Auf der Rueckfahrt kamen wir dann an einem Schweizer Hof vorbei. Alle Haeuser waren von aussen deutsch beschriftet. Innen jedoch ein typich japanisches Restaurant.
Schade eigentlich. Dennoch, die Kueche war sehr gut und extrem guenstig!

Auf dem Rueckweg gings dann auch noch bei der Verwandtschaft vorbei, die uns auch prompt noch zum Sushi essen eingeladen hat. Leute, denkt nun bitte nicht, das in Japan diese Art von Sushi normal ist. Eigentlich ist so ein Sushi Restaurant sehr viel Stilvoller und Exquisieter aufgemacht.

Jaaaaaa! Roher Thunfisch !!!! Dafuer koennte ich sterben. Extreeeem Lecker!

Gehexelter roher Thunfisch, Ei, Lauchzwiebeln und nori aussen drum.

Ich bin kein grosser Fan von diesem Gemuese. Keine Ahnung, wie sich das schimpft, doch ist es extrem glitschig und schleimig innen drin.

Diese Art von Sushi stempele ich hier als Neuzeit-Sushi ab. ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die japaner sowas schon vor 40 Jahren gegessen haben.
Extrem viel Majonaise!

Reis mit Ei oben drauf. Auch sehr legger!

Ei, Lauchzwiebeln Nori und schweinefleisch duenn geschnitten und gekocht

Reis und Oktopus

Reis, Nori (getrocknete Algen (aussen)) Mais mit Majonaise

Reis und daruf dann Scampies.

Samstag, 16. August 2008

Ich will meinen ipod nano...

Heute habe ich mir fest vorgenommen, endlich mal alleine gen Richtung Nagoya Osu zu fahren.
Hier hatte ich vor, nach dem guenstigen Preis fuer einen ipod nano ausschau zu halten. Oft unterbieten sich hier die Haendler der Reihe nach.... doch leider nicht in Sachen ipod, wie ich heute feststellen musste! :-(

Wer es nicht weiss, Osu ist das Akihabara (Tokyo) nur in kleiner, in Nagoya. Hier kannst du wirklich alles an Technik und schnikschnak Krams kaufen, was es sonst nirgends gibt. Viele Leute, die du hier antriffst, sind oft Manga-, oder Pasokon (Computer) Otaku (Fanatiker/Maniacs). Die Gegend ist bekannt fuer Meido Cafes (Cafes, wo dich ein extrem suess verkleidetes, oft schon uebertrieben freundliches Maedchen bedient). Alles was unnormal, oder besonders erscheint, ist hier in irgendeiner Ecke, oder Nische zu finden. Osu ist ein ganzes Stadteil und wenn man sich, so wie ich, in der Gegend nicht auskennt, braucht man unter Umstaenden einen ganzen Tag, bis man alles ein wenig durch geschaut hat.

Also jeder, der mal nach Nagoya kommen sollte, sollte sich Osu nicht entgehen lassen. Man kann hier natuerllich auch ganz normal einkaufen, oder lecker essen gehen. In Osu gibt es beispielsweise die einzig mir bekannten tuerkischen, griechischen Restaurants.
Ich kann euch sagen, ich bin heute Mittag dann seit gut 4 Jahren mal wieder einen Doener essen gegangen......
Das war fuer mich ein inneres Volksfest!!!!!
Der war echt lecker und ich habe mich riesig darauf gefreut. Doch mit 1000 Yen (etwa 7,50 Euro) kein guenstiger Spass. 
Dennoch, das war er mir wirklich wert. 
Eigenltich wollte ich den auf der Speisekarte ausgezeichneten Lamachun bestellen, doch leider war ich zu frueh dort und der Backofen war noch nicht heiss genug.
Noch nebenbei gesagt....
Meistens ist es in Japan so, dass wenn du in ein, beispielsweise griechisches, oder italienisches Restaurant gehst, du von ausschliesslich Japanern bedient wirst. Auch die Koeche sind eigentlich immer Japaner. Das ist ja nicht weiter schlimm, doch bin ich der Auffassung, dass ein echter Grieche, oder Italiener doch das gewisse Etwas an die jeweiligen Landesgerichte bringt.
In Osu ist das meistens eher so, dass wirklich Landsleute ihre Gerichte zubereiten.

So, nun ein paar wenige Bilder.


Wenn man vom Hauptbahnhof aus ueber Fushimi nach Osu faehrt kommt man eigentlich recht in der Naehe des im Folgenden Bild zu sehenden Schrein vorbei.





Hier einer von vielen Laeden zu sehen, in denen man wirklich meist alles an Computer Bedarf kaufen kann. Selbst uralte Computer Teile sind oft noch original Verpackt zu bekommen. 
Wer also Lust auf ein Lochkarten Lesegeraet von vor 40 Jahren hat, wird hier sicherlich freundlich an einigen Theken bedient.

Und hier noch ein Bild von dem freundlichen Tuerken, bei dem ich den leckeren Doener genossen habe. Sie haben eine wirklich reichhaltige Auswahl an tuerkischen Spezialitaeten.
Boerek, Koeftek, Lamachin, Doener, Ayran und co.... Alles vorhanden!

Japan braucht kein VW !!!

Da wir diesen Samstag wieder einmal durch die naehere Umgebung gefahren sind,
habe ich es dieses mal geschafft, eine Raritaet (naja, nicht wirklich) zu fotografieren.
Direkt bei unserer Verwandschaft in Gifu Stadt um die Ecke habe ich dieses Auto gefunden !!




Wie ihr hier gut sehen koennt, die Japaner haben ihre eigenen VW Bulli ala Transporter.
Doch dieses Spezial Model ist extra fuer die engen japanischen Gassen gebaut worden.
Naja... in Wirklichkeit ist das hier kein wirklicher VW. und dieses Auto sieht man doch recht oft in japan zu fahren. Jeder, der sich in den alten Klassiker von VW verliebt hat, kann sich einen Japanischen Kleinbulli guenstig kaufen und ein separates Facelist dazu ordern.

Mittwoch, 13. August 2008

Nagashima Spaland und das Factory Outlet

Seit heute gild nun auch in unserer Firma das Obonyasumi.
Obonyasumi (Obon Frei, oder auch Obon Ferien) sind budistische Feiertage. Diese sind jedes Jahr und recht viele Firmen haben zu dieser Zeit geschlossen. Da dies eigentlich fuer japaner der laengste Urlaub im Jahr ist, fahren die meisten in dieser Zeit mit ihrer Familie weg. Dann kosten Fluege und Hotels oft mehr als das doppelte!
Die Autobahnen sind regelrecht verstopft und auf den meisten Strassen geht nichts mehr.

Von daher haben wir uns gedacht, wir sparen lieber und bleiben dafuer eher in der naeheren Umgebung, um den ganzen Staus aus dem weg zu gehen.
Da ich meiner Frau zum Geburtstag eine neue Handtasche versprochen hatte, hatten wir uns vorgenommen heute,Mittwoch, zum Nagashima Outlet zu fahren.
Wer schonmal in so einem Outlet Center war, weiss, dass dort Markenprodukte oft weit unter dem Ladenpreis angeboten werden. Dies gilt natuerlich auch in Japan.
Gerade, weil die Japaner so extrem Markengeil sind, ist so ein Factory Outlet an Wochenenden und Feiertagen extrem gut besucht.
Dann ist es egal, ob es 39 Grad im Schatten,oder es in stroemen regnet, oder gar hagelt.
Eine kleine Japanerin kann dann nichts aufhalten, eine solch begehrte Louis Viton Tasche auch nur 80-100 Euro guenstiger zu ergattern. Selbst wenn sie dafuer unter Umstaenden mehrere Stunden anstehen muesste, wuerde die Schlange vor einem solchen Laden um so laenger werden, da ja Fakt ist, dass da eine Schlange vor einem Geschaeft ist und dies bedeutet ja, dass es hier etwas gutes, preiswertes, oder einfach besonderes gibt !!
Ist das nicht eine komische Moral?
Ein deutscher wuerde wahrscheinlich eine lange Schlange , an der er laenger als 30min. warten muesste, meiden. selbst wenn es dort goldene Huehner kostenlos geben wuerde.

So, genug geschwafelt. hier nun wieder mal ein paar Bilder.


Nagashima liegt etwa 40km von Ichinomiya entfernt und ist mit dem Auto recht gut zu erreichen... sofern keine Feiertage sind. Nach etwa 1 Stunde waren wir da.
Die Gegend, von Ichinomiya aus gesehen, vor Nagashima erinnerte mich sehr stark an Holland, oder auch den hohen Norden Deutschlands. Alles sehr weitlaeufig und flach.
Daemme und Deiche sind recht oft zu sehen.

Da Nagashima tiefer als der Meeresspiegel liegt und zudem hier auch noch drei Fluesse ueber eine laengere Strecke parallel verlaufen, ist hier im Fruehjahr und Herbst hin und wieder mal mit Ueberschwemmungen zu rechnen. Doch die Menschen in der Gegend sind das gewohnt und bestens darauf vorbereitet. Die meisten besitzen ein kleines Paddelboot und haben ihre Haeuser von vorn herein auf einen etwa 2 Meter hohen Sockel, sicher vor dem Wasser gebaut.

Hinter dieser langen Bruecke steht ein Stauwerk. Etwas unpassend fotografiert. Man kann es kaum, bis gar nicht erkennen.
Im Hochwasserfall werden hier Stahlplatten in den Flusslauf gelassen.

So, nun aber zum Nagashima Spaland.
Hier vom weiten schon gut zu sehen, die grossen Achterbahnen. Doch sind wir leider dieses mal nicht ins Spaland gegangen !
Der Parkplatz war auch schon recht gut gefuellt.

Und noch eine Achterbahn...


Hier seht ihr nun das Ziel des heutigen Tages. Als wir ankamen, war es gerade erst kurz nach 10 Uhr morgens und das Outlet fuellte sich gerade erst.




Selbst wenn man vom Outlet aus aus dem Fenster schaut, waren die riesigen Achterbahnen wirklich nicht zu uebersehen.


Naja, so den ganzen Tag nach schnaeppchen suchen und nebenbei noch einkaufen, das schlaucht sogar den hartgesonnensten Japaner. Doch es gab reichlich moeglichkeiten, sein Geld in einem Cafe, oder Restaurant los zu werden.

Wir sind dann ebenfalls so einer recht langen Ansteh-Schlange verfallen. Doch hatte sich das warten gelohnt. Wir wollten NUR ein Eis essen....

Wie schon gesagt, der Laden war extrem gut besucht!

Um den Andrang gerecht zu werden, waren auch dementsprechned viele Mitarbeiter vor und hinter der Theke am Werk. Ueber solch einen Umsatz wuerde sich eine deutsche Eisdiele bestimmt auch freuen!
Als Event nebenbei war dann noch, dass alle Mitarbeiter regelmaessig etwa alle 10 Minuten den Slogan der Eisdiele gemeinsam sangen. Ob es sowas wohl auch in good old Germany gibt??

Eigentlich hatten wir noch vor, nach dem Shoppen in einen direkt neben dem Outlet gelegenen Onsen (heisse Quelle) zu gehen. Doch da es heute wieder mal um die 36 Grad warm waren und man die Luft foermlich schneiden konnte, haben wir uns dann doch entschlossen, den rueckweg anzutreten.
So, hier nun also noch ein paar, wie ich finde, recht gut gelungene Bilder vom Rueckweg.






Was mich immer wieder fasziniert sind die ganzen Ueberland-Verkabelungen. Da Japan ja nun ein Erdbebengebiet ist, werden die meisten Strom- und Telekomunikationsverkabelungen per Ueberland verlegt.
Selbst in nur recht rar besiedelten Gebieten sieht dann die Verkabelung ueber und neben den Strassen recht wirr aus.

Ob da wirklich noch jemand durchfindet? Ich bezweifel das manchmal!

Zum Schluss nun noch ein Foto von einem kleinen Mitbringsel von meiner Schwaegerin.
Sie hatte diese Socken bei einer Bowling Party mit einigen Sumos geschenkt bekommen und an mich weiter verschenkt.
Ich fand die echt cool !